St. Martins – Gottesdienst
„Du hast dem Martin ein Brot verkauft!“
Warum begrüßte mich am 10.11.2011 ein Kind so am Kindergartentor, als ich mittags unseren Sohn abholte?
Für das Sankt-Martins-Spiel wurden noch Eltern gesucht – und ich bestand das „Casting“. Meine Aufgabe sollte sein, St. Martin ein Brot zu verkaufen.
Ein Brot? Das kommt doch gar nicht in der Geschichte vor, die ich kenne?
Noch dazu gab es einen Mantelverkäufer. Was ging hier vor?
Auch der Gottesdienst zu Sankt Martin war eingebunden in unser Jahresthema „Die Erde, die uns trägt“. So lag es nahe, dass die Gaben der Erde auch im Martins-Spiel vorkommen sollten, eben in Form von Mantel und Brot. Die Schafe, die die Wolle für den Mantel gegeben hatten, sind ebenso Geschöpfe dieser Erde wie wir; und das Korn, das auf der Erde wächst, schenkt uns Gott, dass wir satt werden können.
Am 10.11.2011 war es also soweit: Sankt-Martins-Gottesdienst. Einigermaßen aufgeregt kamen unser Sohn und ich im Kindergarten an. Noch eine kurze Probe, dann ging es los. Sehr beeindruckt hat mich schon, wie die Kinder in den Turnraum kamen, den sie ja als Toberaum kennen, der nun aber abgedunkelt und geschmückt war: Gruppe für Gruppe, ganz leise und ohne Schubsen und Drängeln – und es blieb bis zum Ende still! Ganz bei der Sache feierten die Kinder mit Frau Ochs den Gottesdienst und waren völlig im Spiel versunken: litten mit dem Bettler, der nirgends etwas zu essen bekam und der so bitter frieren musste, und atmeten erleichtert auf, als Martin sein Brot und seinen Mantel teilte.
So konnten sie selbst nach dem Gottesdienst in ihren Gruppen die große Brezel miteinander teilen und die Legende noch einmal begreifbar machen.
Mag der liebe Gott auch Schokolade
Kinder entdecken Gott und die Welt
Kinder sind neugierig, wissbegierig und manchmal sehr hartnäckig, wenn es darum geht, einer Sache auf den Grund zu gehen. Und das ist gut und wertvoll! So auch und vielleicht auch ganz besonders, wenn es um religiöse Themen geht.
So entstand von Frau Schweiger auch die Idee für ein Projekt, das den Kindern den Raum gibt, sich mit ihren großen und kleinen Fragen rund um Gott und die Welt auseinandersetzen zu können. Da ich diese Idee gerne unterstützen möchte, werde ich ab Ende April 2010 die „mittleren Kinder“ unserer Kita (4-5-jährige) einmal im Monat für etwa eine Stunde vormittags einladen um in der Turnhalle miteinander zu singen, zu reden, zu beten und das, was uns beschäftigt auch in unterschiedlichen Formen gestalterisch umzusetzen. Kinder aller Glaubenszugehörigkeiten sind herzlich willkommen.
Ganz spontan und freiwillig können sich die Kinder an dem jeweiligen Tag entscheiden, ob sie daran teilnehmen wollen. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Ich selbst bin Gemeindereferentin und habe Religionspädagogik studiert.
Ich freue mich auf die Zeit mit den Kindern und bin sehr gespannt!
Herzliche Grüße, Simone Kreuzberger